Mobbing in der Schule
Wie kann ich das verhindern?

Die Schule ist ein Ort, an dem man schöne, aber auch schlechte Erfahrungen machen kann. Man trifft dort zum Teil Freunde fürs Leben. Aber auch Menschen, die anders denken, reden, sich anders kleiden oder verhalten. Das Zusammenleben ist nicht immer einfach. Deshalb sollte man tolerant sein gegenüber anderen Vorstellungen, anderem Verhalten und anderen Werten. Denn Unterschiede führen oftmals zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten. Ist es schlimm? 
  • Ja. Dies ist der Fall, wenn du gewalttätig reagierst, um deine eigenen Ideen und Vorstellungen durchzusetzen.
  • Nein. Denn du bist in diesen Momenten des Konfliktes oder der Meinungsverschiedenheit in der Lage, dich selbst oder deine Ideen und Vorstellungen in Frage zu stellen, um weiter zu kommen.

Deshalb ist es wichtig, anderen Personen zuzuhören und ihre Einstellung zu respektieren. Die Schule ist ein Ort, an dem man lernt, andere Vorstellungen und Meinungen kennenzulernen und damit zu leben.

Mobbing in der Schule
Von Mobbing spricht man, wenn jemand immer wieder Gewalt erfährt und dadurch isoliert und ausgrenzt wird. Mobbing gibt es in Form von Spott, Schupsen, Treten, Beleidigungen oder Gerüchten. Also alles, was andere erniedrigt. Mobbing hat das Ziel, die andere Person nach und nach psychisch zu destabilisieren und «fertig» zu machen, um damit die eigene Überlegenheit zu demonstrieren. Mobbing wird nie nur von einer Person ausgeführt, es sind immer mehrere Personen beteiligt. 

Reden ist der einzige Ausweg aus dieser Gewaltspirale!
Meistens redet die gemobbte Person aus Scham oder Schuldgefühl mit niemandem darüber, was sie zunehmend schwächt. Das ist aber genau das, was Mobber wollen.

Jede und jeder von uns kann belästigt oder angegriffen werden. Für Menschen, die belästigen, gibt es immer einen guten Grund, sich über andere lustig zu machen. Zum Beispiel wegen der Haarfarbe, der Turnschuhmarke, den Schulnoten oder der Kleidung der anderen Person.

Am besten ist es, nicht zu warten, bis man nicht mehr kann. Je schneller man mit einer erwachsenen Person darüber spricht, umso besser. Sie kann dir helfen! Es kann eine Lehrperson, ein Schulsozialarbeiter oder die Schulärztin oder jemand von der Jugendarbeit sein. 

Das Schweigen brechen!
Sprich mit deiner Lehrerin, dem Schulsozialarbeiter oder deinen Eltern. Die Menschen, die dich schikanieren, benutzen deine Angst als Mittel, um die Kontrolle über dich zu haben. Drohungen wie «Wenn du es jemandem erzählst, kriegst du Prügel» oder «Sage es niemandem oder ich werde deinen Freund, deinen kleinen Bruder, deine kleine Schwester oder eine andere Person, die dir wichtig ist, bedrohen» verunsichern dich und machen dir Angst. Das ist normal, denn das ist genau das Ziel von solchen Drohungen.

Täter riskieren viel!
Die Menschen, die dich bedrohen, riskieren viel. Genau wie du haben sie Eltern, die keine Freude haben, wenn sie erfahren, was ihr Sohn, ihre Tochter macht. Zudem können ihnen in der Schule schwere Strafen drohen (z.B. Nachsitzen oder in schweren Fällen der Schulverweis) sowie strafrechtliche Sanktionen. Dann beispielsweise, wenn deine Eltern Anzeige erstatten. Es drohen Geldstrafen, gemeinnützige Arbeit oder bei Wiederholungstäter sogar die Unterbringung in einer Institution. Vielleicht verstehst du jetzt besser, warum sie Angst haben, dass du mi jemandem drüber sprechen könntest.

Zuschauer und Zeugen tragen auch Verantwortung!
Auch Zeugen und Zuschauer tragen einen Teil der Verantwortung. Wenn du Zeuge einer Belästigung oder von Gewalt wirst, musst du mit einer erwachsenen Person darüber sprechen. Beispielsweise mit dem Lehrer, der Lehrerin, dem Schulsozialarbeiter oder der Schulsozialarbeiterin. Du kannst aber auch selbst eingreifen und nicht einfach nur Zuschauer oder Zuschauerin eines Mobbing-Falls bleiben.

Bei Mobbing ist immer viel Leid im Spiel. Eine solche Situation ist nicht zu akzeptieren, denn Mobbing ist strafbar! 

Wie kannst du verhindern, dass jemand anderes Opfer von Gewalt wird?
  • Vermeide es, dich mit deinen Klassenkameraden und Kameradinnen immer wieder über ein und dieselbe Person lustig zu machen.
  • Stelle sicher, dass niemand in der Klasse zurückgewiesen oder ausgegrenzt wird.
  • Versuche, schüchterne Klassenkameraden oder -kameradinnen bei Klassenaktivitäten einzubeziehen.
  • Vermeide jegliche Einschüchterung oder Demütigung von anderen.
  • Melde den Lehrpersonen, wenn es in der Klasse einen Sündenbock gibt.
  • Sprich den ausgegrenzten Schüler oder die Schülerin an und biete ihm oder ihr deine Hilfe an.


 
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